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Entdeckungen am Highway 20
 
Ein Tourbericht des 5. Kanadabesuches von Wieland Daßler
vom 04.-15.09.2006
 
  
 
 
 
Ein lang gehegter Traum sollte diesmal in Erfüllung gehen, eine Tour von Jasper quer hinüber zum Pazifik.
Anstoß hierzu fand ich in einem Buch von A. E. Johann „Ein Traumland, British Columbia“, welches von den Entdeckern und Siedlern Westkanadas berichtet. Es gibt sogar einen A.E.Johann-Verein.
Weiterhin trieb mich die Internet-Beschreibung über Bella Coola von „Google World“,Tausende von Grizzly`s würden sich ab Anfang September an den Zuflüssen des Pazifiks tummeln, um Lachse zu fangen, dorthin.
Lieselotte, unsere Sippenverwandte, freute sich schon, das Sie wieder deutschen Besuch haben würde.
Es ist mir außerordentlich wichtig, gerade jetzt, wo Sie wieder „alleine“ ist, diese Beziehung zu pflegen.
Begleitet haben mich diesmal meine Schwiegermutter Marga, mein Neffe Jörg und Agostino, ein Urlaubsbekannter Köln-Italiener.
Wie sich am Ende herausstellte, war dies die ideale Zusammenstellung, alle ein bisschen verrückt, keiner nörgelte herum, alle passten sich an, alles lief ganz ruhig ab, sodass ich mein Vorhaben so richtig genießen und ausleben konnte.
 
 
 
Condor sollte uns diesmal mit einer Boing 767 am 04.09.06 nach Calgary schaukeln.
Im Travellodge-Airport-Hotel, welches wir schon von früheren Kanadareisen kannten, übernachteten wir und nach dem Frühstück ging es am anderen Morgen, bei herrlichem Wetter auf den „Trans Canada Highway Nr.1“ Richtung Westen,
am Olympiazentrum mit seinen weithin sichtbaren Schanzen vorbei ins hügelige Rocky-Vorland.
 
 
Ach wie hat sich die Gegend wieder verändert. Es wird gebaut und gebaut um Calgary herum. Hunderte neue Siedlungen sind entstanden. Schon tauchten die Rocky Mountains in der Ferne auf und boten den Digitalkamerabegleitern erste Fotoaufnahmen. Weiter ging es an Banff vorbei hinauf nach Lake Louise.
 
 
 
 Hier bogen wir links ab und erreichten den „Morain Lake“, der wie ein türkisblauer Diamant in der Sonne glänzte.
Wunderbare Aufnahmen konnten wir hier machen. Die Berge spiegelten sich im Wasser.
Jörg standen vor Begeisterung die Tränen in den Augen. Ja, so war es bei mir auch.
Heute kann ich es nicht mehr lassen, das Kanadafieber hat Einem gepackt.
 
  
 
Schon ging es wieder hinunter auf den „Trans-Canada-Highway Nr.1”Richtung Vancouver.
Und bald fuhren wir in den „Yoho-Nationalpark„ ein . Am Aussichtspunkt „Spiral Tunnels“ kann man ein gigantisches Eisenbahnbauwerk bewundern.
Hier winden sich die Züge wie in einer Spirale nach oben, die meiste Zeit in kreisförmigen Tunneln.
Ungefähr 20 Minuten benötigt ein Zug, bis er die Highwayhöhe erreicht bzw. hinunterfährt.
Nach 2 Kilometern bogen wir später nach rechts Richtung „Takakkaw Falls“ ab, einem 384m hohen Wasserfall.
 
  
Wir fuhren zurück und bogen bei Lake Louise nach links ab auf den „Icefield Parkway 93“, einer der schönsten Straßen der Welt, überquerten den Pass am „Columbia Icefield“ und schon erschien ein Ausläufer, der Athabasca-Gletscher.
Lange nicht mehr so gewaltig, als einst Lieselotte vor 50 Jahren hierher auswanderte und der Gletscher noch bis an die Straße reichte.
Aber mit bis zu 350m Stärke bildet er doch einen gewaltigen Eispanzer.
 
  
  
Und hier hinauf kann man sich fahren lassen, mit speziellen Eisbussen bis an die kritische Stelle, wo sich die nachrückende Eismasse aufwirft.
Da Marga und ich dies schon unternommen haben, überließen wir es Jörg und Agostino, dieses Erlebnis auszuleben.
 
  
 
 Gegen 19 Uhr erreichten wir Jasper. Lieselotte begrüßte uns mit spürbarer Freude.
Doch „Sammy“, die 15 Jahre alte Hundedame, war nur noch der Schatten ihrer selbst, schleppte sich entkräftet auf dem Rasen herum.
Arme alte Sammy, du wirst uns fehlen. Kurz nach unserer Abreise wurde sie von ihren Qualen erlöst und eingeschläfert.
Bald mussten wir die Betten aufsuchen, die Augen fielen zu.
 
  
 
Wir schreiben Mittwoch, den 06.09.06 gegen 06:00 Uhr, „aufgestanden und zum Bäcker“, dachte ich . Herrlich, dieser erste Spaziergang am Morgen. Ein besonderes Licht begleitet Einem, beim Rundumblick in Jasper. Schon ist der Laden brechend voll. Alle schlürfen Kaffee und nehmen den ersten Imbiss ein. Komisch denke ich, haben die nicht Urlaub? Nein, für mich ist es auch keiner, denn es ist harte Erlebnistortour, so viele Eindrücke, jedes Mal neue. Wie kann man das nur verarbeiten?
Wir lassen uns Zeit an jenem ersten Morgen beim Frühstück mit Lieselotte, denn es gibt natürlich viel zu erzählen. Die neuen Enkel und Urenkel beider Familien, die Erlebnisse eines Jahres und die Erinnerungen, die einem immer wieder einholen.
 
 
Heute werden wir erst mal etwas einkaufen, um Agostinos Hobbyküche auszuprobieren. Auf dem Weg nach Hinton, wo man viel preiswerter einkaufen kann, besuchten wir gleich die heißen Quellen von“Miette Hot Springs“ und ließen uns das schwefelhaltige Wasser um die Ohren rieseln.
Auch die alte, abgelaufene Gasflasche vom Barbecue wurde uns an einer Tankstelle gefüllt, so das einem Steakessen nichts mehr im Weg stand.
Unterwegs begegneten wir Bighornschafen und Rehen.
Der Grill funktionierte prima und das Molson (Bier) schmeckte vorzüglich zu den Steaks.
Nachdem wir am anderen Morgen kleinere handwerkliche Tätigkeiten erledigt hatten, machten wir uns auf zum Maligne Lake. Natürlich fuhren Jörg und Agostino mit dem Boot zur Geisterinsel „Spirit Island“.
 
  
  
Der Maligne Canyon
lud zwar zum Wandern ein, aber wir bevorzugten einen Besuch am Mount Edith Cavell.
 
   
 
Und schon neigte sich der herrliche, sonnige Tag, das Termometer zeigte über 30 Grad, seinem Ende und Agostino zeigte seine Kochkünste, natürlich mit viel Knoblauch und Gewürzen.
Irgendwann sollte es aber auch losgehen, wovon ich so lange träumte.
Der Trip hinüber zum Pazifik, nach Bella Coola und so entschied ich gleich am anderen Morgen loszustarten, um das herrliche Wetter auszunutzen.
Also fuhren wir auf dem „Yellowhead Highway 16“ Richtung Valemount. Diese Strecke ist ebenso bewundernswert wie die 93, am Moose Lake und Mt. Robson vorbei, welcher sich nur selten frei von Wolken zeigt.
 
  
  
Die Eisriesen glänzten in der Sonne und der „Indian Summer“ war anhand der bunten Wälder schon recht gut vorangeschritten.
Wir fuhren am Thomson-River Richtung Kamloops und im kleinen Örtchen Little Fort bogen wir nach rechts auf den Highway 24 ab, um bei „100 Mile House“ auf den „Gold Rush Trail“ Richtung Williamslake zu fahren. Unterwegs sahen wir am Wegesrand einen trolligen Kojoten, der alte Reifenteile zusammentrug. Es war ein ausgesprochenes schönes Tier und so blieben wir einige Minuten stehen, um diesen Müllsammler zu bewundern.
 
 
An einer Museumsfarm nahmen wir unser Frühstück ein. Hier war schon mehr Verkehr als auf den kleinen Verbindungsstrassen. Große Trucks verkehren hier auf dem Cariboo Highway 97 zwischen den Nordernterretories und dem Süden. In Williamslake erkundigten wir uns erst einmal wie der Chilcotin Hihgway 20 beschaffen ist und ob es noch eine Übernachtung in der Clearwater-Lake-Lodge , ca. 400km weiter, gibt. Diese hatte ich schon im Vorfeld aus dem Internet festgestellt.
Es meldete sich eine Frau Kalbhenn und gab uns grünes Licht zu kommen.
„Ja schaffen wir das noch bis zum Dunkelwerden?“ fragte ich. „Natürlich, es sind doch noch 5 Stunden“ gab sie zur Antwort.
O.K., dann mal los auf den Abenteuerpfad, über den Fraser-River, hinauf zur Hochebene, wo es die nächsten Stunden nichts Aufregendes zu sehen gab außer trockenes Weideland und vom Borkenkäfer in Mitleidenschaft gezogene, braune Wälder. Durch die Trockenheit haben die Bäume nicht genug Harz, um den Schädling abzuwehren. Einzelne Farmen tauchten auf und kleinere Ortschaften mit weit auseinander stehenden Häusern. Einzelne holzverarbeitende Betriebe
sind hier neben der Landwirtschaft der einzige Produktionszweig.
Ein Gebirgsfluss mit seinem schönen grünen Tal war die einzige Abwechslung im öden Gewirr von Trockenheit.
Nach 3 Stunden tauchten die mächtigen Küsten-Mountains am Horizont auf.
Das war ein herrliches Panorama, sogar den höchsten Berg des Küstengebirges, den Mt. Waddington(4016m), konnten wir schön sehen. Wir waren im Chilcotin-Gebiet, kleinere Seen und Bäche prägen diese Hügellandschaft. Ja, jetzt steht ein Schild „Kleena Kleene-River“, hier muss doch die Clearwater-Lake-Lodge sein.
 
  
  
 
Ein großes Schild weist uns den Weg hinunter zum See und wir standen vor einem wunderschönen Holzhaus.
Wir wurden herzlich empfangen und einquartiert.
 
 
„Ihr wollt doch sicher mit uns Abendessen?“, fragte uns Frau Kalbhenn, mit Vornamen Gisela.
„Lammkeule, Lachs oder was hättet Ihr gern?“. Na so einen Auftakt, vor allem hier in der Wildnis, das hatten wir nicht erwartet. „Seit 1993 sind wir schon hier“, erzählte uns zur Begrüßung Herr Bernward Kalbhenn, ein freundlicher, aufgeschlossener Mann. „Eigentlich essen alle zusammen an einem Tisch, aber Ihr ward ja nicht eingeplant. Die Leute melden sich viel früher bei uns an, Ihr hattet natürlich Glück, das gerade heute zwei Zimmer frei wurden“ gab uns Gisela zu verstehen und schenkte uns Bier ein.
Später erkundigten wir uns über diese Gegend, über „Tex“, einem ehemaligen Nachbarn und A.E.Johann, welcher in seinem Buch diese Gegend und die Leute beschreibt. 
Von hier aus kann man einiges unternehmen. Pferdeausritte mit Westernromantik, Wanderungen übers Chilcotinhochland, Wasserwanderungen mit dem Kanu und Wasserflugzeugtouren hinauf zu den Gletschern und Wasserfällen des Küstengebirges.
Als Zwischenstation von und zur Fähre in Bella Coola wird die Lodge ebenfalls gerne genutzt. Auch 3 Stellplätze für Wohnmobile stehen zur Verfügung.
Also zusammengesetzt und beraten, das Flugzeug muss bestellt werden und an Hand einiger Fotoalben mit Beschreibungen der Touren entschieden wir, ja wir machen das. Wann ergibt sich denn wieder diese Gelegenheit?
Vor dem Schlafengehen unterhielten wir uns noch mit unseren Gastgebern von uns selbst und von den Anfängen der Kalbhenns hier am Chilcotin bis heute.
Wer Lust hat, kann auch einmal die Internetseite anschauen unter www.clearwaterlakelodge.de. Dort befindet sich das Wichtigste, inklusive Fotos und Preise.
Ja die Preise, wir als Normaltouris könnten nicht sehr lange hier bleiben. 150 Dollar das Zimmer, 40 Dollar das Abendessen und 17 Dollar das Frühstück ist doch wohl etwas überdimensioniert für uns, das soll hier erwähnt werden.
Begründet wird das mit der Abgeschiedenheit und der Zusatzkosten für die Warenbeschaffung. Meist müssen mit dem Auto mehrere hundert Kilometer gefahren werden, oder es kommt per Flugzeug.
Der nächste Morgen begann mit etwas Regen, der erste seit langer Zeit. Die Bewohner sind glücklich, sinkt doch die sehr hohe Brandgefahr, wir aber bekamen nach dem Frühstück die Absage des Fluges und mussten auf den nächsten Tag hoffen.
 
 
Also nichts wie los und die letzte Etappe meines Vorhabens, die Westküste zu erreichen, in Angriff zu nehmen.
Je weiter wir nach Westen kamen und die mächtigen Küstenberge sich vor uns aufbäumten, umso schöner wurde das Wetter. Ich war aufs äußerste gespannt, wie wohl die Straße aussehen würde, die die Einwohner von Bella Coola selber bauen mussten, um einen Anschluss an das Hinterland zu bekommen, insbesondere an das Steilstück mit über 18% Gefälle.(Alles beschrieben im Buch von A.E.Johann)
Offene Kuhweiden und immer wieder braune Waldflecken begleiteten uns bis zum Steilhang. Nun wurde es ernst. Hochkonzentriert fuhren wir an den Felshängen hinunter, durch Serpentinen. Es ist eine feste Schotterpiste ohne Seitenbegrenzung, 1000m abfallend, was für ein Erlebnis. Früher legte man Steine unter die Hinterräder, um einen zusätzlichen Schutz beim Anhalten zu haben.
 
  
  
  
Im Tal angelangt, bot sich ein ganz anderes Bild, ein Urwald mit Moos behangenen Bäumen und einem Gebirgsfluss, wo sich nach Angaben von Bernward so mancher Grizzly Lachse schmecken lässt.
Ein kleines Hinweisschild lies uns den Namen wiedererkennen, den er uns genannt hat und wir bogen nach links auf einen Parkplatz ab. Schon jetzt erkannten wir einige Leute mit Kameras, da wird doch bestimmt etwas zu sehen sein. Tatsächlich, am unteren Flussrand legte sich gerade ein mächtiger Schwarzbär hin, um den Lachs zu verdauen. Fotos machen, Film drehen und anschließend etwas frühstücken, so sollte es weitergehen. An einem Baumstamm erkannte man die Kratzspuren der Bären und uns wurde dabei schon ein wenig mulmig, Uns verschlug es die Sprache. Am gegenüberliegenden Ufer tauchte plötzlich ein Grizzly auf. Er prüfte die Luft, schaute zu uns herüber und kletterte auf einem Baumstamm ins Wasser. Schweiß stand mir auf der Stirn und ich murmelte zu Jörg „mach Fotos, schnell mach Fotos, das glaubt uns sonst Keiner“. Nachdem sich der Bär, es war ein Mittelwüchsiger, abgeschüttelt hatte, begann er Lachse zu orten und es dauerte auch nicht lange, da fing er sich einen mit einem kurzen Angriff in die Mitte des Flusses, der hier etwas flacher war. Nachdem er etwas daran herumgefressen hatte, schickte er sich an, uns mit einem Scheinangriff zu verjagen, was ihm auch zwei mal gelang.
 
 
  
 
Nur mit äußerster Vorsicht und Zusammenarbeit mit den anderen Beobachtern kehrten wir an das Ufer zurück. Der Bär war nun flussaufwärts gezogen, holte sich noch ein paar Lachse heraus und verschwand hinter der nächsten Flussbiegung.
  
  
 
Was für ein Erlebnis, was für ein Glück, Marga, Jörg Agostino und ich waren die glücklichsten Menschen auf der Erde, weil das hier alles bisher Erlebte in Kanada, in den Schatten stellte.
Mit dieser Begeisterung fuhren wir weiter auf der 20 nach Hagensborg. Hier sollten wir einen Bekannten der Kalbhenns besuchen, der ein Stück Urwald natürlich belassen hat und welches man durchwandern kann. Hier hat man auch die Möglichkeit mit einem Wohnmobile unterzukommen. Herrliche Stellplätze mitten in der Natur. Nach diesem Spaziergang ging es weiter nach Bella Coola, einer Indianersiedlung mit einem kleinen Fischerhafen und einer Fähranlegestelle.
Wir standen am Ausläufer des Pazifiks, umgeben von mächtigen Bergen und es roch nach frischer Meeresprise. Das große Ziel war also erreicht wie einst die Eroberer, Goldsucher und Fellhändler, einen Weg zu finden, von den großen Flüssen im Landesinneren an den Pazifik.
 
  
  
 
Eine Robbe war kurz zu sehen und schon kehrten wir um, fuhren durch die Siedlung und waren schon wieder an der Bärenstelle, vielleicht sehen wir noch mal welche, aber es war ruhig, kein Bärenschwanz zu sehen. Schöne Bilder wurden hinauf des Steilhanges geschossen. Die Berge mit ihren Gletschern glänzten in der Sonne.
Der Clearwater-Lake hatte uns wieder, was für eine herrliche Ruhe hier. Gegenüber befand sich die Ranch von Fred(Tex) Hansen. Ich saß am Bootssteg und genoss diesen Anblick von Zufriedenheit, die herrlichen Erlebnisse des Tages im Kopf.
 
  
 
„Morgen könnt Ihr fliegen“ sagte uns Bernward „ und auch eine Unterkunft in Barkerville ist klar“, unsere nächste Station der Reise. „Was wollt Ihr denn heute Abend essen?“ fragte uns Gisela. Sie bot uns Büffelsteak, Lachs und Schnitzel an. „Ist noch was von der Lammkeule da?“, fragte ich Sie. „Natürlich, ich verzichte aber ungern darauf“, scherzte Gisela und somit hatte ich einem Spitznamen, „Lammkeule“.
Pünktlich traf am anderen Morgen der Flieger ein, nachdem ich mit Bruno, einem Bernersennenhund, herumgealbert hatte.
 
  
  
 
Ein Wasserflugzeug ist schon etwas Besonderes. Ruhig hob die Cessna von der Wasseroberfläche ab, drehte eine Runde über dem See und steuerte die Küstenberge an.
 
  
  
Immer öder schien das Land, schneebedeckte Berge säumten die Flanken und türkisblaue Bergseen schimmerten weit unter uns. Den ersten Anflug zum Gletscher brach unser Pilot ab, es waren zu viele Wolken und versperrten die Sicht.
Er suchte sich ein weiteres Tal hinauf zum Gletscher. Diesmal gelang es, welch ein Anblick. Auch der mächtige Wasserfall wurde ein Opfer der Kameras.
 
 
  
  
Nach einer Stunde kehrten wir wieder zurück mit Eindrücken, die man nur schwer beschreiben kann.
 
 
 
Auf Wiedersehen liebe Kalbhenns, es war wunderschön hier. Danke für alles und schon ging es wieder auf die Piste hinüber ins Frasertal bis Quesnel.
Dort bogen wir rechts ab nach Barkerville. Doch was für ein Gestank, die Papierfabrik von Quesnel qualmte so stark, wie halten es die Leute hier nur aus?
In der Goldgräberstadt angekommen meldeten wir uns an und übernachteten unweit meines ersten Besuches, in einem neu restaurierten Haus.
 
 
 
 
Da kein Besucher mehr da war, konnten wir in aller Ruhe die Stadt erkunden und Fotos machen.
Am nächsten Morgen bekamen wir Besuch. Eine Frau im nostalgischem Kleid machte uns das Frühstück. Wir fühlten uns so richtig in die alte Zeit zurückversetzt.
 
 
 
Es ist noch eine lange Strecke nach Jasper und so fuhren wir gleich nach dem Frühstück los, auf der 16 bis Mc Bride.
Dort steht eine Bärenfamilie aus Holz am Wegesrand und läd zum Fotografieren ein.
  
 
  
Noch schnell etwas einkaufen und schon saßen wir in Tete Jane Cache am Fraser und ließen uns das gebratene Hühnchen schmecken. Es war sehr schönes Wetter und man musste aufpassen keinen Sonnenbrand zu bekommen.
 
 
 Lieselotte freute sich, wie auch wir, wieder unbeschadet zurückgekehrt zu sein. Wir hatten viel zu erzählen und Appetit auf ein Steak vom Barbecue. Da Lieselotte eine Einquartierung hatte, überließ Sie Ihr Schlafzimmer für eine Nacht Marga und Jörg.
Einige Arbeiten standen im Haus am anderen Tag an, Fernsehumbau, Fensterreinigung, Toilettendeckelwechsel, neue Abdichtungen im Bad und Dusche, Schuppenaufräumen, Regalbau und einige Besorgungen für Lieselotte.
Vor dem Hardwarestore(Baumarkt) hatte ich noch eine Begegnung mit dem Feuerwehrchef Greg van Tighem, der uns im letzten Jahr eine unvergessene Führung durch seinen Arbeitsbereich bescherte, inklusive Fahrt mit dem Leiterfahrzeug.
Am Nachmittag besuchten wir noch die Seilbahn, den Athabasca Fall und die Jasper Park Lodge. Wir sahen die Wapitihirsche und Kanadagänse.
 
         
  
  
Am anderen Tag, Mittwoch den 13.09.06 setzten sich die Hausarbeiten fort. Doch zuvor musste ich Jörg wecken, der „Rocky Mountaineer Rail“, ein Panoramazug, stand auf dem Bahnhof und wartete auf seine Gäste, um sie nach Vancouver zu transportieren.
 
 
  
Es war spürbar kühler geworden. Die Nachbarn und viele Einwohner von Jasper waren jetzt den ganzen Tag am Schaffen.
Alles musste vor der herannahenden Kälte in Sicherheit gebracht werden.
Am Nachmittag unternahmen wir wieder eine Ausfahrt zum Grizzly Trail, einem schmalen Schotterweg, vis-a-vis dem Highway 16, welcher in  Richtung Edmonton verläuft. Wir sahen wieder Schneehühner und Hirschherden.
Und schon kam zu den Abendnachrichten die Mitteilung, 25 cm Schnee am Pass, Richtung Lake Louise. Die Berge waren am nächsten Tag weißumhüllt und die Wolken saßen tief im Tal fest. Noch ein paar handwerkliche Tätigkeiten, Besuch bei den aus Italien stammenden Nachbarn,( Agostino möchte die Bilder in Italien zeigen, denn die Verwandten wohnen nur 19 km von seinem Zuhause entfernt) Einkaufen und Kofferpacken waren angesagt.    
In einer Wertstoffannahme wurden alte Büchsen, Flaschen und Pappen gut bezahlt angenommen. Auch mit den Enkeln unternimmt Lieselotte regelmäßige Handwagentouren, um weggeworfene Büchsen u.ä. aufzusammeln. Da kommt schon so manches Taschengeld herein und die Kinder lernen das Geld schätzen.
Freitag, der 15.09.06 
Der Abschied fiel schwer. Ich lief noch einmal zu Sammy, um ihr Lebewohl zu sagen. Ich spürte, das wir uns nicht wiedersehen würden. Doch ich behalte sie in guter Erinnerung. Vielen Dank Lieselotte, es war wieder schön bei Dir, bleib schön gesund und besucht uns bald einmal.
Gegen 09Uhr 30 starteten wir in Jasper Richtung Calgary. An der Parkkontrolle wurden wir von einem Wapiti geleitet!
 
 
Je näher wir dem Pass kamen, umso mehr Schnee lag auf den Bäumen und schon fuhren wir durch Schneematsch und stellenweise vereiste Pisten. Es war sehr gefährlich und ungewiss, ob wir hier durchkommen würden.
Doch alles ging noch einmal glimpflich ab. Eine eindrucksvolle Kulisse bildeten die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains an diesem Morgen.
 
    
 
Herrliche Fotos wurden geknipst. Am Parkplatz des Peyto Lake war schon höllisch was los, trotzdem alles tiefverschneit und der Weg zum Aussichtspunkt tückisch glatt war. Kurz bevor man den See sah, hielt ich Jörg die Augen zu und als ich die Hand wegnahm, war die Überraschung perfekt. Türkis schimmerte der See vor den Eis- und Schneewänden des Peytogletschers, denn mittlerweile schien die Sonne durch die Nebel- und Wolkenwand. 
 
   
 
 
In Banff bewunderten wir das Banff-Springs Hotel und die Bowfalls, aßen etwas und nahmen wieder erste Handykontakte mit zu Hause auf.
 
 
Kurz nachdem wir die Rockies hinter uns gelassen hatten, war der meiste Schnee, ca. 30cm gefallen, der aber in Calgary in Regen überging.
Pünktlich checkten wir ein, doch mit meiner Bierkiste kam ich nicht durch die Kontrolle. Die musste ich murrend separat aufgeben. Eine Cremetube nahm man mir auch noch aus dem Handgepäck.
Ich war nicht der Einzigste, unzählige angefangene Flaschen und Büchsen lagen schon in speziellen Containern neben der Kontrollstelle.
Das Bording verzögerte sich auch noch, da keine Crew zu sehen war. Die hatte man einfach im Hotel vergessen und nicht abgeholt. Doch die Verspätung wurde an Hand hohem Rückenwindes leicht aufgeholt.
Jetzt bleibt uns nur noch die Erinnerung und das Träumen beginnt, vom Chilcotin, von den Bären in den Coast Mountains, vom Pyramid und vom „Alten Mann“, vom wunderschönen Maligne und Morain Lake und von Lieselotte, die es sicherlich nicht verdient hat so einsam zu sein.
Noch einmal ein herzlicher Dank an Sie für die Gastfreundschaft und die Liebe uns gegenüber.
 
Auf Wiedersehen Lieselotte
 
Auf Wiedersehen Highway 20
 
Auf Wiedersehen Kanada!
 
Auf Wiedersehen, schönstes Land der Erde
 
 
Einen großen Dank auch an meine Begleiter, die sicher so manches Mal viel Geduld aufbringen mussten. Wir waren ein perfektes Team.
 
Weitere Entdeckungsträume:
 
Südtour-von Vancouve an der US Grenze Richtung Calgary
 
Westtour-von Vancouver nach Vancouver Island und Fähre nach Bella Coola und weiter über die 20, 24, 5, 16, 93 nach Calgary
 
Nordtour-von Whitehorse die Nr.2 nach Dawson
 
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